Marokko

Jahrhundertbeben in Marokko

Nach dem schweren Erdbeben in Marokko am Wochenende mit mindestens 2.400 Toten geht die Suche nach Überlebenden weiter.

Jahrhundertbeben in Marokko

Das Beben ereignete sich am späten Freitagabend um 23.11 Uhr Ortszeit und dauerte rund 20 Sekunden. Nach Angaben des Helmholtz-Zentrum in Potsdam betrug die Stärke 6,9 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag gut 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch im dünn besiedelten Atlasgebirge. Die nächstgelegene Stadt war Ighil in der Provinz Al Haouz. Am zweiten Tag nach dem verheerenden Erdbeben hat ein Nachbeben die Region erschüttert.
Nach Einschätzung von Experten sind die meisten Gebäude nicht robust genug gebaut, um derart starken Erschütterungen standzuhalten. In Gebieten vom Atlasgebirge bis zur Altstadt von Marrakesch wurden viele Gebäude zerstört und berühmte Kulturdenkmäler beschädigt.

Trotz einer weltweiten Welle der Solidarität läuft der Einsatz internationaler Rettungsteams nur schleppend an. Länder wie Spanien und Tunesien haben Suchtrupps und Sanitäter entsandt, während Deutschland und Helfer aus Israel, Frankreich, Italien und den USA noch auf eine Anfrage aus Marokko warten. Das Technische Hilfswerk (THW) teilte mit, seine am Flughafen Köln/Bonn versammelten Helfer vorerst wieder nach Hause geschickt zu haben, da kein internationales Hilfeersuchen von Marokko eingegangen sei. Das Zeitfenster, in dem die Wahrscheinlichkeit groß sei, Menschen lebend unter Trümmern zu retten, habe sich bereits geschlossen.

Die Lage in den betroffenen Gebieten ist laute Berichten besonders in der Nähe des Epizentrums katastrophal. Hier müssen viele Bewohner bisher ohne technische Geräte nach verschütteten Verwandten und Nachbarn suchen. Die meisten der einfach gebauten Gebäude in den Dörfern südwestlich von Marrakesch sind eingestürzt und haben die schlafenden Bewohner unter sich begraben. Rettungskräfte befürchten, dass die offizielle Zahl von 2000 Todesopfern tatsächliche erheblich höher liegt.

Mehr als 2059 Verletzte werden derzeit in Krankenhäusern behandelt, von denen sich 1404 in einem kritischen Zustand befinden. Die marokkanischen Behörden haben eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.

Auch Veranstalter wie TUI, Dertouristik, FTI und schauinsland-reisen haben Hilfsmaßnahmen ergriffen. „Zum jetzigen Zeitpunkt befinden sich sowohl alle FTI Gäste als auch Mitarbeitende in Sicherheit“, betont Karl Markgraf, CEO der FTI GROUP. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit den lokalen Behörden und unseren Partnern vor Ort, um die Lage zu beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen zum Schutz unserer Gäste zu ergreifen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien.“

Gäste vor Ort werden von der FTI GROUP eigenen Zielgebietsagenturen Meeting Point Marokko betreut. Diese hat zudem eine Notfallnummer eingerichtet, an die sich deutsch-, englisch- und französischsprachige Gäste in der betroffenen Region wenden können. „Wir werden die Situation in Marokko weiterhin aufmerksam verfolgen und hoffen, dass sich die Lage bald stabilisiert,“ so Markgraf.

Vor Ort hat Studiosus-Reiseleiter Younes El Idrissi El Bechkaoui eine Go-Fund-me-Kampagne gestartet.