West-Türkei

Das Licht der Götter

Die Region zwischen Çanakkale und Ayvalık im Nordwesten der Türkei gilt als interessantes, vielfältiges und authentisches Reiseziel. Ein Bericht über Zeus, Sonne, Meer und Menschen.

Das Licht der Götter
Im Oktober organisiert die Türkiye Tourism Promotion and Development Agency (TGA) eine Veranstalterreise in die Nordägäis. Die Teilnehmer waren angenehm überrascht.

Die Provinzen Çanakkale und Balıkesir liegen in der Region Marmara, die fünftgrößte der sieben geographischen Gebiete des Landes. Sie liegt an der Grenze von Asien zu Europa und verbindet beide Kontinente mit einer 3.869 Meter langen Hängebrücke, die längste der Welt. Touristisch ist das Gebiet wenig erschlossen, bietet jedoch einige Highlights wie die Überreste der antiken Stadt Troja samt Museum, viele lebhafte Küstenstädtchen und einige der Küste vorgelagerten Inseln. Im Hinterland punktet die Region mit den Ida-Bergen, ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber und Wanderer. Im Oktober organisierte die Türkiye Tourism Promotion and Development Agency (TGA) eine Veranstalterreise in die Nordägäis. Die Teilnehmer sollten sich selbst ein Bild von der Destination machen.


Das Rekordbauwerk der Çanakkale-Hängebrücke spart Urlaubern sowie Pendlern viel Zeit. Denn obwohl die Meerenge an dieser Stelle nur 1,2 Kilometer breit ist, konnte sie bislang nur mit einer Fähre überquert werden. Autofahrer brauchen heute nur noch sechs Minuten von einem Kontinent zum anderen.
 

Neben malerische Häfen, wo kleine Boote auf den Wellen schaukeln und sich Katzen in der Sonne räkeln, gibt es im Hinterland auch prächtige Olivenhaine. Urlauber schwärmen über die farbenfrohe und prächtigen Sonnenuntergänge.
 

Hier im Adatepe Olivenöl-Museum wird die spannende Geschichte des flüssigen Goldes im Mittelmeerraum anfassbar.

Unterwegs von Çanakkale in Richtung Süden hielten wir in Güre an, bekannt für seine Thermalquellen und Thermalhotels. Das ganze Jahr über ist Güre eine begehrte Anlaufstelle für Wellnessurlauber aus Europa und der Türkei.

Am Ende der Tagesetappe erreichen wir das Ida-Gebirge, das besonders bei Naturliebhabern und Wanderern beliebt ist. Hier gibt es viele Routen zwischen Wasserfällen und Schluchten für unterschiedliche Ansprüche. Und wer nicht zu Fuß unterwegs sein will, kann eine Jeep-Safari unternehmen.

Im Kaz-Dağı-Nationalpark lassen sich kleine, authentische Dörfer entdecken, etwa Adatepe, bekannt etwa für seinen Zeusaltar. Der Sage nach hat der Gottesvater von hier aus den trojanischen Krieg beobachtet.

Unsere Reise führt uns anschließend nach Ayvalık, eine Perle an der ägäischen Küste. In Ayvalık sollte man im Voraus seinen Aufenthalt gut planen, denn die Stadt bietet viele Sehenswürdigkeiten, von einer beeindruckenden multikulturellen Architektur, vielen Museen und Caféhäuser am Meer bis hin zu den schmalen Gassen des Bazaars und dem Künstlerdorf Küçükköy.

Übrigens: Für Gourmets gibt es einige außergewöhnliche Fischgerichte und Vorspeisen, die mit Kräutern aus den naheliegenden Bergen gewürzt werden – eine Delikatesse.

Über die türkische Nordägäis lässt sich noch vieles erzählen, zum Beispiel dass es hier rund 50 »blaue Flagge«-Strände gibt, die von der EU als besonders sauber gekennzeichnet wurden.


Im Hafen von Çanakkale begrüßt das trojanische Pferd Besucher. Sie ist eine Nachbildung aus dem Hollywoodfilm Troja. Die Geschichte Troja lässt sich hervorragend mit Bozcaada kombinieren, eine von zwei Inseln, die zu Çanakkale gehören und mit der Fähre erreichbar ist.


Gökçeada gilt als erste und einzige »cittaslow«-Insel der Welt. Der Begriff bezeichnet ein Netzwerk von Ortschaften, die reich an Plätzen, Theatern, Geschäften, Cafés und Restaurants ist, geprägt von Handwerkskunst und Menschen, die ein genügsames und entschleunigtes Leben führen. Gökçeada ist als Surf- und Tauchspot bekannt. Ob Surfen, Kitesurfen oder Windsurfen – die Insel ist für jede Surfmöglichkeit bekannt.


Gruppenbild am Şeytan Sofrası (Teufels Tisch), eine weitere atemberaubende Aussichtsplattform Ayvalıks. Der Legende nach soll der Teufel hier ein Tänzchen gemacht haben und hinterließ mit seinen »Füßen« tiefe Eindrücke in dem Felsen. Besucher, die sich etwas wünschen wollen, werfen Geld auf den Fußabdruck des Teufels.

Text: Alexandre Jouravel 

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UND DAS SAGEN DIE VERANSTALTER:
Im Oktober organisiert die Türkiye Tourism Promotion and Development Agency (TGA) eine Veranstalterreise in die Nordägäis.

Kornelia Schau, DIAMIR Erlebnisreisen, Verkauf und Beratung Zentral- und Vorderasien
 »Neben etablierten Touren in der Türkei steht diese Ägäisregion als weitere Destination seit einer Weile im Fokus. Die vielen Städtchen mit ihren engen und bunten Gassen – wie auf den Inseln Bozcaada, Cunda und in Küçükköy – fand ich sehr idyllisch und einladend. Der internationale Tourismus sowie die Infrastruktur für Wanderfreunde steckt zwar noch in den Kinderschuhen. Dafür kann man als „Fremder“ ungestört durch die Gassen schlendern und viel Authenti-zität erleben. Mein Highlight war der Ausblick vom Berg Şeytan Sofrası bei Ayvalık auf die Bucht und die vorgelagerten Inseln. Hier kann ich mir eine Kombination aus Wandern, Baden und Entspannung gut vorstellen.«
 
Alexandra Burger, Studiosus Reisen, Assistant Contracting Manager
»Studiosus ist in der Region mit mehreren Reisen und Reiseformen vertreten und besucht auch unbekanntere Orte wie Adatepe oder Cunda. Wir freuen uns, wenn die Region bekannter wird – sie hat viel zu bieten.«
 
Inci Robinson, SKR, Customer Success Managerin
»Der Zeusaltar mit atemberaubendem Ausblick war ein Highlight, ebenso wie die wunderschöne Insel Bozcaada mit den kleinen Gassen und süßen Cafés. Es war eine durchgehend spannende und empfehlenswerte Reise!«
 
Godehard Ulrich, IKARUS TOURS, Produktmanager Türkei
»Die Informationsreise führte in den Westen an die Türkische Ägais in die Region Çanakkale und Ayvalık. Wir waren überrascht von so viel Ursprünglichkeit, wunderbarer Natur und teils noch traditioneller Lebensweise abseits der Touristenzentren. Kleine Orte, zum Teil auch an der Küste gelegen, mit sorgfältig restaurierten Zentren, versetzten uns in frühere Tage. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch von Troja mit dem hervorragenden Museum. Wir können uns gut vorstellen, dieser Region in unseren künftigen Touren mehr Aufmerksamkeit zu schenken.«
 
Julia Christin Schüller, Gebeco, Teamleiterin, Marketing
»Die Reise an die nördliche Ägäisküste der Türkei war ein kulturelles Highlight. Abseits des Mainstream-Tourismus tauchten wir tief in die Geschichte und Kultur der Region ein. Mit unserem ortskundigen Reiseleiter Cüneyt blieb keine Frage unbeantwortet, und wir erhielten reichhaltigen Input über das vielfältige Land auf zwei Kontinenten. Am besten haben mir die Treffen mit den Menschen vor Ort gefallen. Echte Begegnungen und inspirierende Unterhaltungen sind das, was uns auch als Reiseveranstalter antreibt. Die Gastfreundschaft und Lebensfreude der Einheimischen sind mitreißend und werden mir auch nach der Reise lange in Erinnerung bleiben. Ein nachhaltiger Eindruck, der begeistert
und bleibt. «
 
Sandra Mentzel, DAV Summit Club, Product Manager
»Der FAM-Trip in die nördliche Ägäis war perfekt organisiert, und wir konnten die Region mit lokalem Guide bestens erkunden. Die Türkei verfügt bereits über viele Gebiete für Aktivurlaub, zum Beispiel den Lykischen Weg, Kappadokien oder den Ararat. Daher war ich neugierig, welches Potenzial in der Nordägäis steckt. Neben Highlights wie Troja, lebhaften Küstenstädtchen und chilligen Inseln, wartet das Hinterland mit den Ida-Bergen auf. Wir werden die Destination für Wanderreisen in kleinen Gruppen ins Auge fassen. Für die ursprüngliche Region wäre der Wandertourismus zumindest ein Geschenk, da es eine sanftere Form des Tourismus ist.«

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